Nach der Flut: Restaurierte Archivdokumente erreichen Kall

Nach der verheerenden Flutkatastrophe vor drei Jahren kehren die ersten restaurierten Dokumente ins Gemeindearchiv Kall zurück. Doch bevor die Bürgerinnen und Bürger wieder Zugriff auf die wertvollen Unterlagen haben, steht noch viel Arbeit bevor.

© Monika Fliegner

Flut hatte Archiv zerstört

In Kall wird am Donnerstag (21.11.) die erste von 54 Paletten mit restaurierten Archivdokumenten eintreffen. Diese Dokumente, darunter wichtige Ratsunterlagen, Baupläne sowie Geburts- und Heiratsregister, wurden bei der Flutkatastrophe vor drei Jahren schwer beschädigt. Die Wassermassen und der Schlamm hatten die Unterlagen stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach der Flut wurden die Dokumente in Handarbeit gereinigt und anschließend in einem Spezialunternehmen in Köln tiefgefroren, um Schimmelbildung zu verhindern. Nun kehren die ersten restaurierten Unterlagen nach Kall zurück. Obwohl das neue Archiv fast fertiggestellt ist, müssen die Dokumente vor ihrer Einlagerung noch einzeln gesichtet, überprüft und gegebenenfalls neu katalogisiert werden.

Das Gemeindearchiv nutzen die Kaller vor allem zur Ahnenforschung.© Monika Fliegner
Das Gemeindearchiv nutzen die Kaller vor allem zur Ahnenforschung.
© Monika Fliegner

Neues Archiv in Kall soll sicherer vor Hochwasser werden

Der neue Archivraum befindet sich im Geschäftshaus Nord, in direkter Nähe zum Rathaus. Trotz der Lage im Erdgeschoss, die zunächst nicht hochwassersicher erscheint, bietet der Raum durch das Fehlen von Fenstern und zusätzliche Hochwasserschutzmechanismen einen verbesserten Schutz. Für die Wiederherstellung der Akten und den Aufbau des neuen Archivs sind rund 6,3 Millionen Euro im Wiederaufbauplan der Gemeinde Kall eingeplant. Die Verwaltung plant, das Archiv wieder voll funktionsfähig zu machen, sodass Bürgerinnen und Bürger die Unterlagen zur Recherche nutzen können. Allerdings wird es voraussichtlich noch Jahre dauern, bis das Archiv wieder vollständig zugänglich ist. Die Mitarbeitenden des Archivs freuen sich dennoch, endlich wieder mit der Arbeit beginnen zu können und Kall damit ein Stück seiner Geschichte zurückzugeben.

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