Weiberfastnacht im Kreis Euskirchen: Rathausstürme und Party
Veröffentlicht: Donnerstag, 27.02.2025 06:05
An Weiberfastnacht gibt es auch im Kreis Euskirchen jede Menge jeckes Treiben, von Rathausstürmen bis hin zu Filmstar-Verkleidungen...

Im Foto: Nettersheims Bürgermeister Crump wurde in der Vergangenheit an Weiberfastnacht gerne schon mal der "Schlips" abgeschnitten.
Unter anderem werden die Rathäuser in Mechernich und Bad Münstereifel gestürmt
Am Weiberfastnachtstag (Donnerstag, 27. Februar) erwartet die Jecken auch im Kreis Euskirchen einige Aktionen In Mechernich beginnt um 11:11 Uhr der traditionelle Rathaussturm, der in diesem Jahr besonders "spannend" ist, da es der letzte für Bürgermeister Hans-Peter Schick ist. Nach 25 erfolglosen Verteidigungsversuchen will er es dem Mechernicher Dreigestirn noch einmal schwer machen. In Bad Münstereifel wird ab 13:00 Uhr der Rathausschlüssel erobert, begleitet von einem kleinen Bühnenprogramm.
"Freiwilliger" Tollitätenempfang der Gemeinde Nettersheim
In Nettersheim hingegen lädt die Gemeinde alle Tollitäten zum Empfang ein, anstatt auf den Rathaussturm zu warten. Auch hier beginnt das Programm um 11:11 Uhr im Dorfsaal. Das diesjährige Motto lautet "Film und Kino", und die Gemeinde wünscht sich von den Jecken, sich als Filmstars zu verkleiden, um das neue Kino42 in Nettersheim zu promoten. In Mechernich-Bleibuir findet am Nachmittag ein gemütlicher Weibernachmittag im Festzelt auf dem Schulhof statt, mit Kaffee, Kuchen und Livemusik. Party gibt es um 14:11 Uhr beim Weibertanz in Glehn, in der neuen Dorfhalle am Sportplatz. Darüber hinaus ziehen an Weiberfastnacht zahlreiche Karnevalszüge durch die Region, unter anderem in Mechernich-Lessenich, Dom-Esch, Blankenheimerdorf, Mülheim, Kommern und Kall-Wahlen. Eine Übersicht über alle Züge im Kreis gibt es hier bei den Kolleginnen und Kollegen von Kölner-Stadt-Anzeiger und Kölnischer Rundschau.
Weiberfastnachtstradition gibt es schon ewig - "Schlipse-schneiden" seit 1945
Die Weiberfastnacht stammt aus dem Mittelalter. Die fest zementierten Geschlechterrollen der damaligen Gesellschaften gerieten an Karneval für einige Tage ins Wanken. Ehefrauen verweigerten ihren Männern in der "verkehrten Welt" des Karnevals für kurze Zeit den Gehorsam. Der Brauch, Männern die Krawatten abzuschneiden, ist dagegen noch nicht so alt: Er kam erst nach 1945 auf. In letzter Zeit ist er auf dem Rückzug - wohl auch, weil weniger Krawatten getragen werden.