Erfttalbahn: Erst Herbst 2025 fertig
Veröffentlicht: Freitag, 27.09.2024 14:38
Das hat sich so auch keiner vorgestellt: Bis wieder Züge von Euskirchen nach Bad Münstereifel fahren können, dauert es jetzt noch ein weiteres Jahr. Das hat die Deutsche Bahn am Freitagmittag (27.09.) mitgeteilt. Ein Hang, der nicht mehr standsicher ist, muss erst noch stabilisiert werden.

Für die Stabilisierung des Hangs muss eine Stützwand gebaut werden. Damit verzögert sich die Inbetriebnahme der Strecke der Erfttalbahn nach der Flutkatastrophe vor drei Jahren ein weiteres Mal. Dass der Hang stark aufgeweicht ist, war vor einigen Monaten festgestellt worden. Nach Angaben der Bahn sind die Untersuchungen fertig und das Gutachten liegt vor. Damit die Züge dort sicher fahren können, muss der Hang zwischen Iversheim und Bad Münstereifel stabilisiert werden, dafür muss eine Stützwand gebaut werden. Die Länge beträgt etwa 140 Meter. Die Bahn geht davon aus, dass der Bau der Stützwand im Herbst nächsten Jahres abgeschlossen sein wird. Erst dann könne dieser Streckenabschnitt wieder mit Zügen befahren werden.
Teilinbetriebnahme im Frühjahr 2025?
Derzeit wird aber geprüft, ob wenigstens die Züge zwischen Euskirchen und Iversheim fahren können. Das geht laut Bahn aber nicht so einfach, weil noch einiges dafür geregelt werden muss. Es wird geprüft, ob im kommenden Frühjahr eine Teilinbetriebnahme der Strecke möglich ist. Auf jeden Fall bleibt der Schienenersatzverkehr auf der Strecke – also die Fahrt mit Bussen statt Zügen – zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel noch bestehen.
Statement der Bürgermeisterin
Bad Münstereifels Bürgermeisterin ist verärgert, dass der Termin zur Wiederaufnahme des Bahnverkehrs nun zum vierten Mal verschoben wird. Dass die Bahn den Betrieb erst dann wiederaufnehme, wenn keine Gefahr mehr für die Fahrgäste zu erwarten sei, sei der richtige Weg. Aber für die Schulen, die Gastronomie- und Hotelbetriebe und den Einzelhandel seien die Auswirkungen der fehlenden Bahn deutlich spürbar.
Wörtlich schreibt die Bürgermeisterin in einem Pressestatement:
„Immer schwieriger finde ich es, den Schienenersatzverkehr den Pendlern, insbesondere den Schülerinnen und Schülern, zuzumuten. Im August ist das vierte Schuljahr in Folge gestartet, in dem die Bahn für den Schülerverkehr nicht zur Verfügung steht. Für viele unserer Schülerinnen und Schüler bedeutet das eine hohe Belastung. Ich appelliere daher dringend an die Bahn, alles daranzusetzen, den Schienenersatzverkehr zu verbessern.“
Die Stadt will jetzt auch prüfen, ob die erneute Verzögerung Auswirkungen auf die Planungen der städtischen Wiederaufbaumaßnahmen in den Orten entlang der Bahntrasse haben wird.