Bad Münstereifel: Neue Hoffnung im Fall Claudia Wilbert

45 Jahre nach dem tragischen Tod der 17-jährigen Claudia Wilbert aus Bad Münstereifel-Scheuren gibt es neue Hoffnung auf eine Aufklärung des Falls. Die Fernsehsendung Aktenzeichen XY führte zu zahlreichen Anrufen bei der Polizei und einem möglicherweise entscheidenden Hinweis.

© ZDF / Nadine Rupp

Leiche wurde in Bad Münstereifel-Scheuren gefunden

45 Jahre nach dem Tod der 17-jährigen Claudia Wilbert und dem Fund ihrer Leiche in Bad Münstereifel-Scheuren war der Fall am Mittwochabend (11. September) Thema in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY. Claudia Wilbert war nach einem Dia-Abend in einem Gymnasium in Rheinbach nicht mehr nach Hause gekommen. Es gibt nach der Sendung aber berechtigte Hoffnung, den Fall doch noch aufzuklären. Bei den Ermittlern im Studio und bei der Kripo Bonn soll das Telefon nicht mehr stillgestanden haben, hieß es in der Sendung.

Opfer eines Gewaltverbrechens meldete sich

Es gibt neue Ermittlungsansätze, denen die Kripo jetzt nachgehen wird. Eine Zeugin, die Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre ebenfalls Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, meldete sich und konnte den Ermittlern einen konkreten Namen des Täters nennen. Der Fall war auch wieder ins Rollen gekommen, weil die Ermittler einen anonymen Brief erhalten hatten. Darin behauptete der Verfasser oder die Verfasserin, den Täter zu kennen und dass dieser noch lebe. Die Polizei hofft, dass genau diese Person sich auch noch meldet und sich traut, eine Aussage zu machen.

Auto mit Euskirchener Kennzeichen soll Mitschülerin bedrängt haben

Claudia Wilbert verschwand Ende März 1979 in der Nähe des St. Josef-Gymnasiums in Rheinbach. An jenem Abend hatte sie gemeinsam mit Mitschülern Dias von einer Klassenfahrt angeschaut. Ihr Bruder sollte sie danach mit dem Auto abholen, und sie wartete auf einem Parkplatz auf ihn. Ein Zeuge sah sie dort und glaubte, unterdrückte Hilferufe gehört zu haben. Als er zurückging, sah er, wie Claudia zu einem Mann ins Auto stieg und wegfuhr. Einige Tage später entdeckten Spaziergänger ihre Leiche in Scheuren. Eine Mitschülerin berichtete der Polizei, dass sie am selben Abend von einem Fahrer eines hellen Autos mit Euskirchener Kennzeichen belästigt wurde. Die Ermittler vermuten, dass es sich um dasselbe Fahrzeug handelt, in das Claudia später einstieg. "Der Fahrer mit diesem Wagen war zu der Schulfreundin immer wieder herangefahren und hat dann wieder abgedreht", berichtete der Moderator der Sendung, Rudi Cerne gegenüber Radio Euskirchen.

So wird das gesuchte Fahrzeug beschrieben:

  • Helle Farbe (weiß, beige, hellgrau)
  • Ähnlichkeiten mit einem Renault 6
  • schräges Heck
  • seitlich hinten ein kleines, abgesetztes Fenster
  • Rücklichter senkrecht übereinander liegend
  • waagerecht verlaufender Kühlergrill
  • Euskirchener Kennzeichen (Stadtkennung EU)

Ein Foto von Claudia Wilbert ist im Fahndungsportal der Polizei NRW abrufbar.

Das will die Polizei wissen:

Die Ermittler der Bonner Polizei fragen, wer Ende der 70er oder Anfang der 80er ähnliche Erfahrungen mit einem Autofahrer im Raum Euskirchen, Rheinbach oder Bonn gemacht hat oder jemanden kennt, der solche Erfahrungen gemacht hat. Der oder diejenige soll sich dann bei den Ermittlern melden. Das geht telefonisch unter 0228 15-0 oder per E-Mail an KK11.Bonn@polizei.nrw.de.


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