Zugverkehr nach Bad Münstereifel rollt erst im Herbst wieder

Die Wiederinbetriebnahme der zerstörten Bahnstrecke zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel verschiebt sich noch einmal. Das hat die Deutsche Bahn am Freitagnachmittag bestätigt.

© Daniel Dähling

Nachdem die Bahn erst bis Ende 2023 die Flutschäden beseitigen und den Zugverkehr wiederaufnehmen wollte, wurde es dann "bis Sommer 2024" und zuletzt "Ende der Sommerferien". Seit Freitag ist klar: auch dieser Zeitplan ist nicht zu halten. Jetzt ist die Rede von Herbst.

Der Gleisbau stockt, weil die beauftragte Firma die neuen Schienen nicht zum vereinbarten Termin angeliefert hat. Außerdem habe der viele Regen zu Verzögerungen geführt, sagt ein Bahn-Sprecher. Zusätzlich wartet die Bahn noch auf ein Gutachten. Die Arbeiter haben festgestellt, dass in Bad Münstereifel 100 Meter einer Böschung durchfeuchtet sind. Experten klären jetzt, was zu tun ist, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Antworten sollen erst Ende August vorliegen.

Nach der Flutkatastrophe 2021 haben die Bauteams zwei Brücken und zwei Durchlässe für Bachläufe unter den Gleisen komplett neu aufgebaut sowie eine weitere Brücke wieder instandgesetzt. Außerdem mussten auf einer Länge von zehn Kilometern die Strecke saniert und 16 Bahnübergänge repariert werden.

Parallel zum Wiederaufbau laufen die Arbeiten für die Elektrifizierung der Erfttalbahn. Inzwischen stehen die ersten 124 Oberleitungsmaste an der Strecke.

Bürgermeisterin: "erneute Verzögerung ist ärgerlich"

Bad Münstereifels Bürgermeisterin Preiser-Marian hat Verständnis, dass der Wiederaufbau etliche Unwägbarkeiten mit sich bringt. "Als Bürgermeisterin einer Stadt im Wiederaufbau weiß ich aus Erfahrung, dass Pläne immer wieder geändert werden müssen."

Nichtsdestotrotz sei es ärgerlich, dass die Wiedereröffnung der Bahnstrecke erneut verschoben wird, sagt Preiser-Marian: "Gerade für Bad Münstereifel ist eine funktionierende Bahnanbindung wichtig, da viele Gäste die Stadt mit der Bahn erreichen. Hinzu kommen die Einschränkungen des Pendlerverkehrs, insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern." Die Stadtchefin will sich dafür einsetzen, dass die Schülerbeförderung in den Ersatzbussen im neuen Schuljahr besser klappt.

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