War es Mord oder Sterbehilfe?
Veröffentlicht: Dienstag, 15.10.2024 06:48
Eine Tochter, die versucht, ihre Mutter zu töten und ein Richter, der möglicherweise befangen ist. Am Kölner Landgericht ist am Montag (14.10.) ein wirklich interessanter Prozess gestartet.

War es Mord?
Die Staatsanwaltschaft wirft der 62-jährigen Angeklagten vor, ihre Mutter zweimal mit Insulin vergiftet zu haben – mit dem Ziel, die 88-Jährige zu töten. Die Angeklagte hat eine der beiden Taten vor Gericht zugegeben. Das Ziel sei gewesen, ihre Mutter von ihren Qualen zu erlösen. Sie hat nämlich Demenz. Die Angeklagte hat außerdem beteuert, im Sinne ihrer Mutter zu handeln.
Den zweiten, ihr vorgeworfenen Mordversuch weist sie aber zurück. Sie sagt, dass das ein gescheiterter Suizidversuch ihrer Mutter gewesen sei. Die 88-Jährige habe in der Vergangenheit bereits zweimal versucht, sich selbst umzubringen. Insgesamt war die Frau zweimal mit Insulin vergiftet ins Krankenhaus gekommen und wurde auf der Intensivstation behandelt. Aktuell lebt sie in einem Seniorenheim.
Ist der Richter befangen?
Es heißt, der Richter könnte befangen sein, weil er und die Angeklagte sich kennen. Die 62-Jährige ist letztes Jahr Schöffin vor Gericht gewesen. Der Richter sieht nach eigener Aussage keine rechtliche Notwendigkeit, dass jemand anderes in dem Fall entscheidet. Der Prozess geht also erstmal wie geplant weiter. Bis es ein Urteil gibt, dauert es noch.