So sammelst Du Bärlauch richtig
Veröffentlicht: Mittwoch, 03.04.2024 06:57
In der Eifel erstreckt sich das größte Bärlauch-Gebiet Europas. Da duftet der Wald schon herrlich nach Knoblauch. Wie Du Bärlauch erkennst und was Du beim Sammeln beachten musst, erklären wir Dir. Obendrauf gibt's noch zwei leckere Rezepte.

Bärlauch-Sammler müssen sich auskennen, sonst verwechseln sie die Delikatesse nachher noch mit Maiglöckchen oder Aronstab. Was den Bärlauch ausmacht, hat Miriam unserem Radio Euskirchen-Reporter Tobi Blum in ihrem Kräutergarten in Mechernich-Weyer erklärt. Miriam Stachiw ist ausgebildete Kräuterfachfrau und teilt Ihr Wissen auf Instagram und Facebook.
Bärlauch bestimmen, so geht's
Die wichtigsten Erkennungsmerkmale zusammengefasst:
- Die Blätter sind länglich-oval geformt
- Die Blattadern verlaufen längs-parallel.
- Jedes Blatt wächst einzeln aus dem Boden
- Die Blattoberseite ist dunkelgrün und kann glänzen. Die Blattunterseite ist matt
Vorsicht bei diesen giftigen Doppelgänger:
- Maiglöckchen: Die Blattunterseite ist glänzend, Blätter wachsen zusammen aus der Erde
- Herbstzeitlose: Die Blattunterseite ist glänzend, Blätter wachsen zusammen aus der Erde und sind größer
- Aronstab: Die Blätter sind pfeilförmig und die Blattadern sind verzweigt, manchmal sind dunkle Flecken auf den Blättern
Bärlauch sammeln, das ist erlaubt
Bärlauch sammeln ist im Naturschutzgebiet verboten, und damit auch in weiten Teilen der Eifel. Auch Sammel-Apps, wie Mundraub und Co sind fehleranfällig. Deshalb informier Dich vorab beim Bundesamt für Naturschutz. Hier gibt es eine Karte.
Du darfst immer nur eine Hand voll Bärlauch für den Eigenverzehr sammeln. Selbst gesammelten Bärlauch verkaufen ist also verboten.
Bärlauch vermehrt sich langsam, also pflück pro Blatt immer nur eine Pflanze und lass mindestens 2/3 stehen.
Sammel keine Blätter, die komisch aussehen oder von Tieren angefressen wurden.
Bist Du Dir unsicher? Finger weg und stehen lassen!
Verarbeite den Bärlauch möglichst frisch.
Wenn Du mehr Bärlauch sammeln willst, dann leg Dir Zuhause ein kleines Beet an. Da kannst Du soviel ernten, wie Du willst, weil es keine gesetzlichen Bestimmungen gibt.
Bärlauchpesto selber machen
Material: Brett mit Messer, Glas mit Etikett, gegebenenfalls Kaffeemühle zum Nüsse zerkleinern
Zutaten: Bärlauch, Öl, Nüsse (wie z.B. Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Cashewnüsse und Mandeln), Salz und bei Bedarf Parmesan.
Zubereitung: Zuerst den Bärlauch so klein schneiden, wie man es am liebsten mag. Nach Belieben gemahlene Nüsse hinzufügen. Das Ganze mit Öl vermischen und zum Schluss mit Salz und Parmesan abschmecken. Dann alles in Gläser füllen. Darauf achten, dass keine Luftlöcher entstehen. Zum Schluss noch einen Schluck Öl darauf geben, so kann es sich länger halten. Dann im Kühlschrank aufbewahren und bald aufbrauchen oder aber einfrieren, so hält es sich am längsten. Schmeckt lecker auf Brot, zu Nudeln, Kartoffeln und vielen anderen Gerichten.
Tipp: Wenn die Nüsse vorher angeröstet werden, schmeckt es nochmal leckerer und der Geschmack wird intensiver, wenn das Pesto eine Weile ziehen kann.
Um das ganze Jahr frischen Bärlauch zu haben, kann man die frischen Blätter auch klein schneiden und in Öl einfrieren.
Bonusrezept: Bärlauch-Salz
Bärlauch-Salz von der Minzerin
Material: Mörser, Glas mit Etikett,
Zutaten: grobes oder feines Salz, einige Bärlauchblätter.
Zubereitung: Das Salz in einen Mörser füllen und einige Bärlauchblätter klein schneiden. Diese ebenso dazugeben und dann so lange mörsern, bis sich alles zerkleinert und vermischt hat. Das Salz wird eine herrliche grüne Farbe annehmen.
Dann das Salz auf Backpapier ausstreichen und trocknen lassen. Wenn es komplett trocken ist, nochmal Mörsern oder durch den Zerkleinerer jagen, wenn es feiner werden soll. Danach kann es abgefüllt werden und fertig ist das leckere Bärlauchsalz. Man kann das Salz auch direkt mit dem Zerkleinerer herstellen, sollte aber sehr drauf achten das der Bärlauch vorher kleingeschnitten wird, damit der Mixer die Blätter zerkleinern kann