Lebenslange Haft für Femizid in Zülpich-Füssenich

Nach einem Femizid in Zülpich-Füssenich muss ein Mann lebenslang ins Gefängnis. Er hatte im Oktober seine Frau erstochen. In dem Verfahren hatte er ein Geständnis abgelegt.

© Jakob Priebe

Tat am Tag der Deutschen Einheit

Ein Mann aus Zülpich-Füssenich wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem er im letzten Jahr seine Frau ermordet hat. Das Bonner Landgericht fällte das Urteil am Donnerstag (24. April). Der Angeklagte hatte zuvor bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt. Die Frau des Angeklagten wollte sich demnach von ihm trennen und plante, am Tag der Deutschen Einheit auszuziehen, hieß es vor Gericht. Am frühen Morgen war es zum Streit gekommen, sagte der Angeklagte im Verfahren. Daraufhin habe er seine Frau mit dem Messer angegriffen. Der Angeklagte gab an, im Affekt gehandelt zu haben. Doch das Landgericht Bonn ging von Mord aus Heimtücke aus. Dementsprechend fällt das Urteil aus. Darüber hinaus muss er der Familie seiner getöteten Ehefrau insgesamt 21.500 Euro Hinterbliebenengeld sowie Beerdigungskosten zahlen. Der Mann habe durch Blicke in das Handy der Frau erfahren, dass es einen neuen Mann in ihrem Leben gab und sie sich trennen wollte, so das Gericht.

Mann verletzte sich selbst schwer

Anschließend versuchte er nach eigener Aussage, sich selbst das Leben zu nehmen. Polizei und Rettungsdienst trafen jedoch daraufhin ein und konnten den schwerverletzten Mann retten. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Die Einsatzkräfte wurden durch eine Abschiedsnachricht des Mannes auf die Tat aufmerksam. Die Verteidigung erwägt, das Urteil anzufechten.

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