Kein Investor gefunden - Aus für Eifelhöhen-Klinik

Es ist ein Paukenschlag für die 226 Beschäftigten der Eifelhöhen-Klinik in Nettersheim-Marmagen: Wie der Insolvenzverwalter am Dienstagmittag mitgeteilt hat, muss die Eifelhöhen-Klinik Ende Februar 2020 ihren Betrieb einstellen.

Es sei kein Investor gefunden worden, der Verkaufsprozess sei abgelaufen, teilt der Insolvenzverwalter mit. Alle Mitarbeiter der Klinik erhalten demnach zu Ende Februar die Kündigung. Der Insolvenzverwalter hat nach eigenen Angaben gemeinsam mit der Klinikverwaltung die Belegschaft auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung informiert. Insolvenzverwalter und Klinikleitung wollen demnach jetzt Gespräche mit dem Betriebsrat aufnehmen für einen Interessensausgleich und Sozialplan.

Die Eifelhöhen-Klinik war Ende Oktober 2019 in die Schlagzeilen geraten, weil es gravierende Hygienemängel gegeben hat. Die Kölner Bezirksregierung hatte die Klinik vorübergehend geschlossen. Eine Woche später hatte die Klinik einen Insolvenzantrag gestellt.

© Daniel Dähling

Der Insolvenzverwalter habe versprochen, dass die Gehälter bis Ende April gezahlt würden, sagt Betriebsrat Michael Milz im Radio Euskirchen-Interview:

"Wir haben genug Geld auf dem Konto, um das zu realisieren, so dass keine Panik ausbrechen muss, was die Gehälter betrifft. Die Stimmung ist sehr unterschiedlich. Ich habe den Eindruck, dass viele Mitarbeiter aufgrund er seit Monaten anhaltenden emotionalen Karussellfahrt froh sind, endlich Klarheit zu haben. Auf der anderen Seite ist atürlich die Fassungslosigkeit, dass dieses Haus auf diese Art jetzt zu Ende geht."

Die Euskirchener Arbeitsagentur habe bereits angekündigt, mit einem Team in die Eifelhöhen-Klinik zu kommen, um dort die Zukunft der gekündigten Mitarbeiter anzugehen. Die Arbeitsagentur sei guten Mutes, dass die meisten Marmagener Fachkräfte gute Chancen am Arbeitsmart haben, sagte Betriebsrat Milz weiter.

"Patientenversorgung bis zuletzt gewährleistet"

Aufgrund der Schließung müssen alle Reha-Maßnahmen bis Ende Februar beendet oder in einer anderen Reha-Einrichtung fortgeführt werden. Die Eifelhöhen-Klinik garantiert nach eigener Aussage, dass die Patientenversorgung im vollen Umfang gewährleistet sei.

Der Insolvenzverwalter und der Klinikleiter haben sich bei den Mitarbeitern bedankt, da sie trotz der schwierigen Situation in den letzten Monaten sich stets mit hohem Einsatz um die Behandlung und Pflege der Patienten gekümmert haben. „An unseren Mitarbeitern lag es nicht. Denn Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte haben alles getan, um unsere Klinik zu erhalten“, sagt Verwaltungsleiter Potthoff. 

„Uns war bewusst, dass der Erhalt und die Fortführung der Eifelhöhen-Klinik angesichts der Hygieneprobleme aus der Vergangenheit und der angespannten Personallage aufgrund des Fachkräftemangels nicht einfach waren. Zudem hätte ein Investor erhebliche Finanzmittel in die Einrichtung aus den 70er Jahren investieren müssen, sodass Investoren letztlich das Risiko gescheut haben“, sagt Insolvenzverwalter Boddenberg.

In einem Schreiben an die Patienten und Angehörigen schreibt die Klinik, dass sie ab sofort keine neuen Patienten mehr aufnimmt.

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