Das war unsere Themenwoche "Betrugsmaschen"
Veröffentlicht: Donnerstag, 19.12.2024 16:11
Immer wieder machen Betrüger auch bei uns im Kreis Euskirchen Beute mit fiesen Betrugsmaschen. Ob am Telefon, per Messenger oder auch im persönlichen Gespräch - sie wollen dabei nur eins: euer Geld! Damit ihr euch besser schützen könnt, stellen wir euch klassische Betrugsmaschen vor und geben euch Tipps dagegen.

Messenger-Betrug
"Hallo Mama, hallo Papa, ich hab eine neue Nummer..." so fangen diese Nachrichten oft an. Das Ziel wird dann schnell deutlich, wenn die vermeintlichen Kinder eine Überweisung fordern, weil mit dem neuen Handy zum Beispiel der Zugriff auf das Onlinebanking noch nicht funktioniert.
Dagegen hilft: Misstrauisch sein! Fragt eure Kinder über die bekannten Nummern oder am besten persönlich danach, ob sie sich so gemeldet haben. Denn wenn ein Mal Geld an die Betrüger überwiesen wurde, ist es meist weg! Solltet ihr doch darauf reingefallen sein: unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten und die eigene Bank informieren! Mehr Informationen zu der Betrugsmasche gibt es >>hier<< auf der Seite der Kreispolizei Euskirchen.
Schockanruf
Bei dieser Betrugsmasche kontaktieren die Betrüger euch am Telefon und versuchen euch richtig Angst zu machen. Meist ist die Geschichte ähnlich - sie geben sich als Polizei, Staatsanwaltschaft oder als eure Angehörigen aus und berichten dann von einer Straftat. Zum Beispiel soll jemand aus eurer Familie einen schweren Unfall verursacht haben, bei dem jemand gestorben ist. Damit er oder sie jetzt nicht in Untersuchungshaft muss, sollt ihr eine hohe Geldsumme oder auch Schmuck abgeben. Ein Abholer steht dann auch schnell bereit. Damit ihr gar nicht erst viel nachdenken könnt, wird mit fiesem Tricks gearbeitet - am anderen Ende der Leitung hört ihr zum Beispiel jemanden weinen und flehen. Und die Täter machen richtig viel Druck. Oft zahlen die Opfer dann hohe Summen, um ihre vermeintlichen Familienangehörigen aus der Situation zu befreien.
Dagegen hilft: Auflegen! Überlegt, wo sich eure Familienangehörigen befinden, oft bemerkt man da schon - das kann zeitlich überhaupt nicht passen! Und dann ganz wichtig: Die Polizei ist nicht dazu da, um euch Angst zu machen! Wenn ihr von diesen Betrügern angerufen wurdet, erstattet unbedingt Anzeige bei der Polizei! Mehr Tipps gegen den Schockanruf gibt es >>hier<< auf der Seite der Kreispolizei Euskirchen.
Falsche Polizisten
Eine besonders fiese Masche ist die der falschen Polizisten. Dabei rufen die Betrüger an und geben sich als Polizisten aus - oft sogar mit einer Dienstnummer! Und dann bieten sie euch ganz freundlich ihre Hilfe an. Denn bei einer Festnahme von Einbrechern sei festgestellt worden, dass auch bei euch ein Einbruch geplant sei. Und deshalb sollt ihr diesen vermeintlichen Polizisten alles an Bargeld, Schmuck und sonstigen Wertgegenständen geben, was ihr so zu Hause habt. Damit sie darauf "aufpassen" können. Das kommt dann auch schnell jemand bei euch zu Hause abholen. Und ganz oft erbeuten die Täter so die ganzen Ersparnisse - vor allem von älteren Menschen.
Die Polizei sagt dazu: "In dem Moment, in dem es darum geht, Angst zu machen - das sind nicht wir!" (Mitarbeiterin der Kriminalprävention) Deshalb der Tipp: Am Telefon nicht freundlich sein und dranbleiben, wenn ihr ein komisches Gefühl habt, sondern sofort auflegen! Die Täter haben es besonders auf ältere Menschen abgesehen. Die erkennen sie oft an kurzen Nummern im Telefonbuch. Deshalb der Tipps: Lasst euch und eure älteren Familienmitglieder aus dem Telefonbuch streichen. Dann haben die Betrüger es schwerer, an die Telefonnummern zu kommen.
Und auch bei dieser Masche gilt - selbst wenn ihr nicht darauf reingefallen seid - trotzdem Anzeige erstatten! Denn die Täter telefonieren oft ganze Straßenzüge oder Dörfer ab und nur wenn sie es weiß, kann die Polizei davor zum Beispiel über Radio Euskirchen warnen! Mehr Infos zu der Masche gibt es >>hier<< bei der Polizeilichen Kriminalprävention.
Enkeltrick
"Hallo Oma, ich bin's...rate doch mal, wer dich hier anruft?!" Wer so einen Anruf bekommt, soll wahrscheinlich Opfer des sogenannten "Enkeltricks" werden. Die Täter versuchen ein Vertrauensverhältnis mit euch aufzubauen, indem ihr den Namen der vermeintlichen Enkelin oder des Enkel erratet. Und dann geht es schnell ums Geld - es gibt ein tolles Kaufangebot für ein Auto oder Rechnungen müssen bezahlt werden. Und da sollen die Großeltern bitte aushelfen und Geld überweisen. Diese Masche gibt es sowohl über das Festnetztelefon, als auch über den Messenger.
Dazu hat die Polizei direkt zwei wirksame Tipps: Geldgeschäfte werden am besten nur persönlich und zum Beispiel bei der Oma mit einem Stück Kuchen am Kaffeetisch besprochen. Dann haben Telefonbetrüger keine Chance! Außerdem kann in der Familie ein geheimes Erkennungswort festgelegt werden, bei dem dann klar ist - wer das kennt, gehört zu uns. Dazu muss das Wort aber natürlich auch den älteren Familienmitgliedern beigebracht werden. Mehr Infos zum Enkeltrick gibt es >>hier<< bei der Polizeilichen Kriminalprävention.
Falsche Bankmitarbeitende
Bei dieser Betrugsmasche geben sich die Betrüger am Telefon als eure Bankmitarbeitenden aus. Dabei haben sie oft auch erstaunlich viele Informationen - zum Beispiel eure Kontonummer. Die Polizei geht davon aus, dass die dann schon im Internet beschafft wurde. Die Betrüger warnen euch dann, dass gerade "auffällige" Abbuchungen von eurem Konto aufgefallen sind. Damit die rückgängig gemacht werden können, sollt ihr Geld auf ein Konto überweisen, das euch die Betrüger durchgeben. Natürlich ist das Geld aber sofort weg.
Der Schutz vor dieser Masche ist etwas schwieriger, weil kaum noch persönliche Bankgeschäfte gemacht werden. Wir kennen "unsere" Bankmitarbeitenden also gar nicht mehr persönlich und können den Schwindel so nicht aufdecken. Die Polizei rät deshalb dazu: Bei Kontodaten sofort hellhörig werden und auflegen! Stattdessen dann über das bekannte Onlinebanking die Überweisungen überprüfen. Oder über die bekannte Telefonnummer zum Beispiel aus den eigenen Unterlagen die Hausbank verständigen.
Falsche Finanzagenten
Betrugsmaschen zielen immer nur auf ältere Menschen ab? Oh nein! Opfer dieser Betrugsmasche werden oft Teenager. Sie werden auf der Straße von Fremden angesprochen, die ihnen schnelles Geld versprechen. Sie sollen dazu nur ihr Konto zur Verfügung stellen und darauf wollen die Täter Geld "zwischenlagern" oder sich anschließend auszahlen lassen. Was die Teenager aber nicht wissen - wenn sie darauf eingehen, können sie nachher selber belangt werden. Weil sie nämlich zur Geldwäsche benutzt werden. Durch die fremden Konten wollen die Täter ihre Spur verwischen.
Deshalb rät die Polizei - Teenager müssen lernen, das Bankdaten, genau wie Handynummer und Geburtsdaten absolut privat sind! Und dass man sich auf Menschen, die einem das schnelle Geld versprechen nicht einlassen sollte! Mehr Informationen zu falschen Finanzagenten gibt es >>hier<< bei der Polizeilichen Kriminalprävention.