1. FC Köln: Kontroverses Banner sorgt für scharfe Kritik

Reul bezeichnet Reaktion des FC als "Skandal"

Beim Rheinderby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf (1:1) sorgt eine Fan-Choreographie im Kölner Stadion jetzt für viel Kritik. Auf einem riesigen Banner war zu sehen, wie ein Mann mit einem FC-Logo auf der Krawatte der Glücksgöttin Fortuna ein Messer an den Hals hält. Begleitet wurde das Bild von den Worten: „Glück ist kein Geschenk der Götter“ und einem hämischen Lachen aus den Lautsprechern. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) äußerte sich empört gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wir bekämpfen jeden Tag Messergewalt auf der Straße und im Stadion wird mit einem solchen Bild provoziert.“ Er forderte ein Eingreifen der Vereinsverantwortlichen und kritisierte deren Reaktion als skandalös.

Reker wertet Reaktion der Kölner Verantwortlichen als "befremdlich" - Keller verteidigt Club

Auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, selbst 2015 Opfer einer Messerattacke, verurteilte die Aktion. In einer Mitteilung der Stadt Köln hieß es, das Banner-Motiv und die Reaktion des Vereins seien mit Befremden aufgenommen worden. „Wer ein solches Motiv billigt, zeigt seine Ignoranz gegenüber unserer aktuellen gesellschaftlichen Situation“, so Reker. Der Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln, Christian Keller, verteidigte die Genehmigung der Fan-Aktion. Er bezeichnete das Motiv als Ausdruck der Rivalität zwischen den Fanszenen und betonte, dass der Verein keinen Aufruf zur Gewalt darin gesehen habe. „Wir konnten mit dem Motiv leben, schön haben wir es nicht gefunden“, erklärte Keller.