Pfarrvikar wegen Missbrauchsvorwürfen beurlaubt

Die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche erreichen den Kreis Euskirchen. Der Kölner Erzbischof Woelki hat einen Pfarrvikar aus dem Kreisdekanat Euskirchen mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Das hat das Erzbistum am Freitag mitgeteilt. Dem Mann wird sexueller Missbrauch vorgeworfen.

Die Fälle sollen in den 1990er-Jahren passiert sein. Erst viele Jahre später, im Jahr 2010, hatten mehrere mutmaßliche Opfer des sexuellen Missbrauchs den Pfarrvikar angezeigt. Ob er auch Kinder oder Jugendliche missbraucht haben soll, will das Erzbistum auf Radio Euskirchen-Anfrage nicht sagen. Der beschuldigte Geistliche hat die Vorwürfe bestritten und die Staatsanwaltschaft hatte den Fall später eingestellt.

Laut Erzbistum hätte der Fall aber schon damals nach Rom gemeldet werden müssen. Das ist jetzt nachgeholt worden. Dort soll sich jetzt die Glaubenskongregation um den Fall kümmern. Damit verbunden ist die Beurlaubung des Beschuldigten. Warum das Erzbistum den Fall nicht schon 2010 nach Rom gemeldet hat, soll jetzt ebenfalls untersucht werden.

Die Gläubigen im Kreisdekanat Euskirchen sollen in den Gottesdiensten am Wochenende über den Fall informiert werden.

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