Nicht alle freuen sich über den Wolf

Anfang Juli war es bei uns im Kreis Euskirchen soweit. Hellenthal und Schleiden sind jetzt offiziell Teil eines Wolfsgebietes. Der Rest ist sogenannte Pufferzone. Das heißt, hier fördert das Land jetzt Schutzmaßnahmen für Nutztiere. Tolle Sache, oder? Bernd Peters aus Schleiden sieht das anders. Er ist Landwirt in siebter Generation und hält auf seiner Weide eine Rinderherde.

"Ich rechne wirklich mit ein, dass ich morgens zu meiner Herde komme und tote Tiere finden werde. Die Tiere kommen aus der eingezäunten Weide nicht raus, der Wolf aber rein. Und wenn der dann in einen Blutrausch gerät, sind die Kälber fertig.", sagt Peters.

Damit der Wolf aber garnicht erst zu den Kälbern auf die Wiese kommt, gibt es spezielle Wolf-Schutzzäune. Die bezahlt das Land den Tierhaltern in den Wolfsgebieten, wie hier bei uns in der Nordeifel.

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Doch davon hält Peters wenig: "Für mich ist das eine Aussage, die beruhigend wirken soll. Ich spreche von einem Feigenblatt, das den Widerstand bei den Landwirten brechen soll und der Bevölkerung sagen soll, dass ja alles geregelt ist." Denn aufbauen und warten müssen die Landwirte die Zäune selbst. "Ein Elektrozaun bringt zum Beispiel nur etwas, wenn er regelmäßig freigeschnitten wird", sagt Landwirt Peters.

Sollte der Wolf dann – wie jetzt mehrfach schon in Monschau – Tiere reißen, kriegen Schäfer und Landwirte die Tiere bezahlt. Aber eben nur das, was das Tier vor dem Tod Wert war.

Bislang hat sich ein Wolf rund um Monschau angesiedelt. Ob es dabei bleibt, wird sich noch zeigen.

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