Euskirchener wegen versuchten Totschlags verurteilt

Weil er Anfang Mai 2020 ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Euskirchener Innenstadt gelegt hat, muss ein Bewohner des Hauses für vier Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Das Bonner Landgericht hat den 40-jährigen Euskirchener am Mittwoch wegen schwerer Brandstiftung in Tateinheit mit versuchtem Totschlag verurteilt.

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Der Mann hatte das Feuer gegen Mitternacht unterhalb einer Holztreppe gelegt, die zum ersten Obergeschoss führte - den Bewohnern war dadurch der Fluchtweg abgeschnitten. Laut Gericht hat der 40-Jährige den Tod der Bewohner zumindest billigend in Kauf genommen. Das Feuer schlug innerhalb weniger Minuten auf Treppe und Wandverkleidung über. Die Feuerwehr musste drei Bewohner per Drehleiter retten, darunter auch den Brandstifter selbst, der im Obergeschoss wohnte. Das Motiv des Mannes: seine Ehefrau, die sich von ihm getrennt hatte, sollte aus Mitleid über den Verlust der Wohnung wieder zu ihm zurückkehren. Weil der 40-Jährige bei der Tat unter dem Einfluss von Alkohol und Tabletten stand, hat das Gericht eine verminderte Schuldfähigkeit angenommen. Der Angeklagte hatte die Tat vor Gericht bestritten und sein Anwalt hatte auf Freispruch plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

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