3 Männer in Gewahrsam nach Terror-Razzien in Düren und Köln

Drei bei den Anti-Terror-Razzien in Düren in Gewahrsam genommene Männer kommen erst einmal nicht auf freien Fuß. Ein Richter des Dürener Amtsgerichts hat für die Männer sogenanntes Langzeitgewahrsam angeordnet. Das neue Polizeigesetz in NRW erlaubt so etwas, zur Vermeidung von Straftaten. Wie der Gerichts-Direktor auf Radio Euskirchen Anfrage mitteilt, müssen die beiden als islamistische Gefährder eingestuften Männer die maximal mögliche Zeit von 14 Tagen, ein Dritter für zehn Tage in Langzeitgewahrsam. Solange sitzen sie jetzt bei der Polizei in einer Zelle. Ursprünglich hatte die Kölner Polizei noch einen vierten Mann dem Richter vorgeführt, dann aber den Antrag zurückgezogen. Die Polizei hatte Donnerstagmorgen insgesamt sechs Männer in Gewahrsam genommen. Hintergrund waren Hinweise auf mögliche Anschlagspläne.

In Düren und Köln sind Spezialeinheiten der Polizei wegen eines möglichen Terrorverdachts im Einsatz gewesen. Hintergrund seien nach Aussagen der Kölner Polizei Hinweise von Sicherheitsbehörden. Am Mittag hat die Polizei außerdem eine Baustelle in Köln durchsucht. Dabei hat ein Sprengstoffspürhund angeschlagen. Mehrere der in Gewahrsam genommenen Männer sollen auf der Baustelle gearbeitet haben. Auch das Landeskriminalamt war vor Ort. Die Spezialkräfte haben aber nichts Gefährliches gefunden. Die Durchsuchung steht im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen mutmaßliche islamistische Gefährder.

Einer von ihnen sei schon seit Jahren als Gefährder bekannt. Der 30-Jährige ist demnach ein deutsch-libanesischer Konvertit und eng mit der Berliner Dschihadisten-Szene verbunden. Er soll am Mittwoch in einem abgehörten Telefonat gesagt haben, er sei zu einem Anschlag bereit.

In einer Wohnung in Düren haben die Ermittler nach konkreten Anhaltspunkten für Anschlagspläne gesucht. Aus einem Gespräch hat die Polizei den Schluss gezogen, dass ein Anschlag unmittelbar bevorstehen könnte. In der Dürener Wohnung wurde unter anderem eine Flasche mit einer noch nicht identifizierten Flüssigkeit sichergestellt, die in einem Versteck gefunden wurde.

NRW-Innenminister Reul sagte später, die Polizei habe im Vorfeld der Durchsuchungen «keine Hiweise auf einen konkreten Anschlagsort, keine Hinweise auf eine konkrete Anschlagszeit und keine Hinweise auf eine konkrete Anschlagsart» gehabt.

© Foto: Daniel Dähling

Weitere Meldungen